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Stühlerücken unbedingt erwünscht


120 Zuhörer kommen zum Konzert mit zeitgenössischer Musik in die Aula des Peiner Ratsgymnasiums

     Peine (jö). Die Aula des Ratsgymnasiums verwandelte sich gestern Abend gleich mehrfach in einen anderen, vorher noch nie dagewesenen Musikort, zwischen den Stücken mussten die Zuhörer ihre Sitzpositionen mitsamt Stuhl ändern oder während eines Stücks mit den spielenden Streichern umherwandeln.
Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums Peine und der Ilmasi-Förderschule aus Hannover / Berenbostel hatten zu ihrem Konzert „Zeitgenössische Musik in der Schule“ eingeladen, etwa 120 Gäste kamen.
Die Klasse 9c unter Anleitung von Musiklehrer Wolfram Bartsch spielte Stücke, die sie unter mit dem „open string quartet“ und dem Duo Conradi-Gehlen selbst komponiert hatten. Das Quartett beteiligte sich ebenfalls mit einem eigenen Beitrag am Konzert.
Innerhalb des Projektes hatte das „open string quartet“ im Februar die 9. Klasse besucht. Gemeinsam hatten die Musiker im Unterricht zum Thema „Musik greift ein“ gearbeitet.

Foto (c) RB, PAZDie Schüler wurden angeregt, selbstständig dieses Konzert zu managen und eigene musikalische Klang-Konzepte für unterschiedliche Orte zu entwickeln.
Dass dies gelang, bewies immer wieder der Applaus der Zuhörer, die mit großer Begeisterung am Experiment teilnahmen.
Das Duo Conradi-Gehlen hatte mit den Förderschülern der 10. bis 12. Klasse der Ilmasi-Schule und ihrem Musiklehrer Frieder Bleyl das Thema „Musiktheater“ aufgegriffen. Experimentell entstanden szenische Aktionen und neue Klangerfindungen nach den Werken von Kagel, Schnebel und Stockhausen. So fuhren die Schülerinnen und Schüler mit ihrem kompletten Fahrrad-, Roller- und Rollstuhl-Fuhrpark und Hupen und Tröten durch die Aula.

Zum dritten Mal führte die niedersächsische Sparkassenstiftung in Zusammenarbeit mit dem niedersächsischen Kultusministerium das Projekt „Zeitgenössische Musik in der Schule“ durch. 13 ausgewählte Musiker, Komponisten und Ensembles besuchten den Musikunterricht von 25 niedersächsischen Schulen und erarbeiteten gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der 5. bis 13. Klasse Themen der zeitgenössischen Musik. Dabei standen vor allem die Praxis, das Musik-Erfinden und Experimentieren mit Klängen und Instrumenten im Mittelpunkt. Über diesen direkten Zugang wurden auch Schüler angesprochen, die vorher noch kein Instrument gespielt haben.
Das Projekt fand in Kooperation mit dem bundesweiten Verband deutscher Schulmusiker, Landesverband Niedersachsen des VDS und dem Zentrum Musik 21 statt.
Im Anschluss an das anderthalbstündige Konzert, das von den Zuhörern am Ende begeistert gefeiert wurde, gab es einen kleinen Imbiss, den Eltern, Schüler und Künstler nutzten, um ihr Musik-Experiment ausgiebig zu diskutieren.





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Jörg Schmidt
Chefredakteur
(c) PAZ 2009
www.paz-online.de
Datum=07.03.2009;
Quelle=PAZ;
Ressort=LokalesPAZ;
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mit freundlicher Genehmigung der Redaktion
Foto: rb
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